Glinde

Bahnhof Glinde, 30.10.2002
Bahnhof Glinde am 30.10.2002

Der heutige Endpunkt der von Hamburg-Billbrook ausgehenden Bahnstrecke war einst ein wichtiger Zwischenbahnhof der am 17.12.1907 feierlich eröffneten Südstormarnschen Kreisbahn, die bis zu ihrer Stillegung am 15.03.1952 nach Trittau weiterführte, wo sie einen Anschluß an die Staatsbahnstrecke Bad Oldesloe - Schwarzenbek herstellte.

Die Betriebsleitung der Verkehrsbetriebe des Kreises Stormarn (VKSt) mit der Reststrecke zwischen Hamburg-Billbrook und Glinde wurde zum 01.09.1953 der Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn (BGE) übertragen. Im April 1954 wurden beide Gesellschaften zusammen zu den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH). Zum 01.01.1956 übernahm die Eisenbahngesellschaft Altona - Kaltenkirchen - Neumünster (AKN) die Eisenbahnanlagen der VHH und deren Betriebsführung. Der Güterverkehr nach Glinde wird seitdem von Lokomotiven der AKN geleistet.

Hinter dem Bahnhof Glinde liegt das Streckengleis im Stadtgebiet noch weiter bis zum Kilometer 13,5?????. Hier wird es noch als Ausziehgleis für die Bedienung des Anschlusses der Bundeswehr genutzt. Noch in den 1950er Jahren wurde die weiterführende Strecke bis Trittau abgebaut und als Radwanderweg eingerichtet.

Vom Bahnhof aus zweigt in einer engen Rechtskurve eine Anschlußstrecke in den "Glinder Horst" ab, wo sich einst ein Kurbelwellenwerk der Firma Krupp mit eigenem Bahnsteig, Wartehalle und Lokschuppen befand. Die genannten Bahnanlagen sind auf dem Gelände auch im Jahre 2002 noch vorhanden, befinden sich aufgrund jahrzehntelanger Verwahrlosung aber in einem entsprechenden Zustand.

Nur selten werden noch Güterwagen für die im dortigen Gewerbegebiet jetzt ansässigen Firmen zugestellt. Auch Bedienungsfahrten für den Anschluß der Bundeswehr sind nicht mehr allzu häufig anzutreffen.

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30.10.2002

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Der Blick von der Laderampe offenbart die Weitläufigkeit der Anlagen des Bahnhofs Glinde. Sie zeugt von seiner einstigen Bedeutung, als noch kriegswichtige Rüstungsgüter im Kurbelwellenwerk der Firma Krupp hergestellt wurden. Die Anschlußstrecke dorthin verläßt den Bahnhof am linken Bildrand. Es ist das hintere der Gleise.
Aufnahme vom 30.10.2002

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Auch auf diesem Bild wird die Weitläufigkeit der Bahnhofsanlagen in Glinde deutlich. Das Bahnhofsgebäude befindet sich ganz weit hinten links und wird von den letzten Wagen des langen Güterzuges verdeckt. Hinten rechts der Abzweig zum "Glinder Horst". Vorn rechts zweigt ein längst nicht mehr genutztes Umfahr- oder Abstellgleis ab, ein wenig dahinter noch ein weiteres.
01.11.2002

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Hier noch einmal der Zug des vorigen Bildes. Zuglok war V 2.017 der AKN. Der Zug hatte eine Länge von immerhin einundzwanzig Waggons, von denen die AKN-Lok acht aus dem Depot der Bundeswehr und dreizehn aus dem Industriegebiet im "Glinder Horst" geholt hatte. Mit dieser beachtlichen Fuhre machte sie sich kurz darauf auf den Weg nach Hamburg-Tiefstack.
Aufnahme vom 01.11.2002

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Die Kilometrierung beginnt im Bahnhof Tiefstack in Hamburg, von wo die Strecke der Hamburger Marschenbahn über Zollenspieker nach Geesthacht ihren Anfang nahm. Die Strecke der Südstormarnschen Kreisbahn zweigte dann im Bahnhof Hamburg-Moorfleet ab.

In engem Bogen verläßt hier rechts im Bild die Anschlußstrecke in den "Glinder Horst" den Bahnhof Glinde. 30.10.2002

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Das Kurbelwellenwerk der Fa. Krupp, welches im "Glinder Horst" lag, hatte nicht nur einen einfachen Gleisanschluß. Auf dem Werksgelände befanden sich unter anderem ein Bahnsteig mit Wartehalle sowie ein Lokschuppen.

Diese Anlagen werden auf einer Sonderseite vorgestellt.

Aufnahme vom 30.10.2002

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Vor allem bei Eisenbahnfreunden und Anwohnern der Strecke konnten die Sonderfahrten zwischen Tiefstack und Glinde am Wochenende 20./21.09.2003 viele Interessenten finden. Nach über fünfzig Jahren ohne planmäßigen Personenverkehr wurde der Zug viel bestaunt, fotografiert und auch genutzt. Er bestand aus Lok 46-01 und Wagen der Agm. Verkehrsfreunde Lüneburg (AVL) sowie den vierachsigen Umbauwagen der Agm. Geesthachter Eisenbahn (GE).

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Der in Richtung Tiefstack abfahrende Zug hinterließ dann wieder einen fast leeren Bahnhof.
Aufnahme vom 21.09.2003

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Glinde: eingestellt 18.04.2003
ergänzt 21.10.2003